Weihnachtsgottesdienst
„Freude der Welt, der Herr naht, lasst die Erde ihren König empfangen, lasst ihn in jedem Herzen einen Raum finden.“ Mit dem Werk „Joy to the world“ kommt die Weihnachtsfreude gleich zu Beginn des Gottesdienstes am 26. Dezember, 9 Uhr, „in Fahrt“. Jürgen Mehrbrei hat neben Liedern zum Mitsingen hochkarätige Soli eingeplant. Der Jüngste unter den Solisten ist Martin Längle. Mit seinem Tenorsaxophon wird er den zweiten Satz aus der sogenannten Willson-Suite vortragen. Die gefühlvolle Melodie von „In a gentle rain“ wird dabei mit einzigartigen Effekten begleitet; wer genau hinhört, empfindet einen sanften Regen! Während der Gabenbereitung treten zwei Oldies an – Richard Sucher (Tenorhorn) und Wolfgang Mark (Flügelhorn) bringen es gemeinsam auf rund 100 Jahre aktives Musizieren. Das Hauptsolo spielt der Tenorhornist in „Memory“, einem Werk, das exakt vor 20 Jahren aufgelegt wurde. Das Flügelhorn ist in der Nebenmelodie zu hören. Zum Agnus Dei gibt es zarte Flötentöne. Sandra Wieber widmet sich dem Lied „Jade“ aus dem Film „The Rock“. Vor rund 40 Jahren gastierte der Hornist Matthias Berg beim Musikverein Fautenbach und führte „Air poetique“ auf. Der Diplom-Orchestermusiker, studierter Jurist und heutige Erster Stellvertreter des Landrats von Esslingen, begeisterte mit seinem meisterhaften Spiel – auch weil er ein Spezialhorn besaß, das auf seine Conterganbehinderung ausgerichtet war. An die poetische Musik wagt sich Rebekka Doll. Sie wird ihr Solo zur Kommunion vortragen.
Gottesdienstbesucher müssen sich beim Pfarrbüro anmelden oder unter www.kath-achern.de.
Blasmusik für Magdalena Löffler
Rudi Löffler wurde 1980 zum Ehrenmitglied des Musikvereins ernannt. Er ist der verstorbene Ehemann von Magdalena Löffler, die erst kürzlich verstarb. In Verbundenheit mit der Trauerfamilie wird der Musikverein den Gottesdienst am Mittwoch, 22. Dezember, 19 Uhr, mitgestalten. Dort wird das zweite Opfer für Lene Löffler gefeiert.
Ein Leben für und mit der Musik
Gerhard Burgert ist jetzt 85. Darüber ist er sehr froh. Leider verhinderte Corona die ursprünglich geplante Feierlichkeit. Doch die erste Freude kam bei ihm am Geburtstagssonntag durch die Musik im Gottesdienst auf. Und bei einbrechender Dämmerung erklang plötzlich Blasmusik im Hof. Eine Gruppe Musikanten gratulierte mit Musikstücken, die das Geburtstagskind auch schon in der Rentnerbänd mitgespielt hatte. Ortsvorsteher Rainer Ganter gratulierte auf Distanz, ebenso Musikvereinsvorstand Roland Burst. Er verriet, dass man für Gerhard Burgert die Ehrung für 70 Jahre aktives Musizieren beantragen werde.
Ein Musiker durch und durch. Das kleinste Instrument, das Gerhard Burgert kann, ist die Mundharmonika. Mit fünf Jahren blies er sie. Die Blockflöte lernte Gerhard Burgert bei Margarete Glaser in der Grundschule. Von 1947 an liebt er seine „Diatonische“, viel später erwarb er auch eine „Steirische“. Mit dem Flügelhorn startete er vor 70 Jahren beim Musikverein, es folgte das Bariton, die Tuba. Zwischendurch blies er auch das Tenorsaxophon und ab 2006 das Alphorn.
„Das ist aber eine schöne Überraschung.“
Kaum erklangen die ersten Töne von „Alle Jahre wieder“, blieben Spaziergänger, Rad- und Autofahrer stehen, hörten zu und bedankten sich für die vorweihnachtliche Musik. Sie sprachen von „schöner Überraschung“ und „guter Tradition“, wobei die Live-Musik am vergangenen Samstag erstmals in dieser Jahreszeit und in dieser Form erklang. Die Premiere gestalteten zwei Musikergruppen – eine im Oberdorf startend, die andere im Unterdorf. Von 15 bis 17 Uhr wollte man musizieren – es wurden locker drei Stunden daraus, auch weil Zuhörer Wünsche äußerten und doch plötzlich das eine oder andere Getränk und zum Schluss gar ein Lagerfeuer „hergezaubert“ wurde. „Bei diesen Temperaturen ist es anstrengend zu blasen“, war das Fazit der 15 Aktiven. Aber es überwog eindeutig die Freude darüber, wie sich die Zuhörer an dieser kleinen Geste der Zuwendung erfreuten. Menschen winkten einfach aus dem Fenster, riefen, klatschten und manche spendeten spontan. Vielleicht wird dieser „Dorf-Musizier-Termin“ am vierten Advent zur Tradition?
Überraschungsgeschenke kommen an Heilig Abend
Letztes Jahr um diese Zeit standen die Instrumente in der Ecke. Man traf sich nicht zu den Proben und hatte auch keinen gemütlichen Jahresabschluss. In diesem Dezember werden die Instrumente noch kräftig bespielt, Proben sind erlaubt, aber auf einen Glühwein oder ähnliches zusammenhocken ist nicht möglich. Deshalb läuft innerhalb der Aktivenkapelle zum zweiten Mal die Einladung zum „Weihnachtswichteln“. Organisatorisch liegt alles erneut in den Händen von Klarinettistin Franziska Ganter. Sie bedient sich eines digitalen Helfers - des Wichtel-O-Mats. Über dieses Computerprogramm meldet sie alle Teilnehmer an. Dadurch bleibt anonym, wer wem ein Geschenk an Heilig Abend vor die Haustüre stellen darf. Letztes Jahr nahmen 20 Aktive teil. Jetzt sind alle gespannt, ob in diesem Jahr mehr Musiker als „Christkind“ in Fautenbach unterwegs sein werden.