Festhalle und Pfarrkirche als Probelokal
Die Bedingungen zum Musik machen werden besser. Hatte der Musikverein seine Gesamtproben in der Pfarrkirche geplant, so gibt es eine bequemere Lösung. Kurzfristig haben die Freizeitsportler ihre Aktivitäten in diesem Jahr eingestellt. Somit kann der Musikverein die Festhalle als Probelokal nutzen, um donnerstags um 20 Uhr die Tutti-Proben durchführen zu können. Einzig am Montag, 20. Dezember ist die Generalprobe in der Pfarrkirche St. Bernhard angesetzt. Jetzt hoffen alle, dass es auch seitens der Bestimmungen klappt, am zweiten Weihnachtsfeiertag (9 Uhr) Blasmusik im Gottesdienst erklingen zu lassen.
Musizieren unter erschwerten Bedingungen
Die Blasmusikspitzenverbände haben in Kooperation mit Hochschule und Wissenschaft geforscht und ein eigenes Hygienekonzept entwickelt, das die Politik für Gut erklärte. Kernbotschaft ist, dass Abstände für Musikvereine nicht mehr verpflichtend sind. Wenn die Abstände unterschritten werden, ist es aber umso wichtiger, dass die Zugangskontrolle laut Warnstufen der Verordnung eingehalten werden. In der jetzigen Alarmstufe dürfen Musiker mit 2G (geimpft und genesen) und zusätzlichem Test in die Probe. Schüler brauchen keinen Testnachweis, weil sie regelmäßig im Schulalltag getestet werden. Clusterinfektionen über Aerosole können im Probelokal durch Frischluftzufuhr verhindert werden. Der Musikverein setzt (Empfehlung des Bundes Deutscher Blasmusikverbände) das CO2-Messgeräte (Corona-Ampel) zur Kontrolle der Raumluftqualität ein, um das Infektionsrisiko zu verringern. Ebenso „halbiert“ sich der Musikverein: es proben Holzblasinstrumente getrennt von den Blechbläsern. Das ist eine Möglichkeit, die Platzsituation verantwortlich zu nutzen. Es ist aber musikalisch nicht optimal. Eine Tutti-Probe wäre da viel besser, was aber daran scheitert, dass die Festhalle ausgebucht ist. Dirigent Jürgen Mehrbrei und die Vorstände Theresa Bauer und Roland Burst konzentrieren die Probearbeit darauf, dass am 2. Weihnachtsfeiertag der Gottesdienst musikalisch gestaltet werden kann.
Volkstrauertag
Erinnerung an die verstorbenen Mitglieder
Gleich vier Solisten bietet Dirigent Jürgen Mehrbrei am Sonntag auf. Im Gottesdienst am 14. November, 9 Uhr, singen die Besucher mit Unterstützung des Musikvereins aus dem Gotteslob. Besondere Augenblicke entstehen, wenn Instrumentaltitel präsentiert werden. So beispielsweise zum Einzug („Friends for life“) oder das Finale („Remembrance Day“). Jürgen Mehrbrei vertraut auch Musikern, die sich solistisch einbringen werden: Petra Kopp, Klarinette (Motiv aus dem Film „Schindler’s Liste“), Martin Längle, Gesang (Evangelium), Daniel Hennig, Flügelhorn (Adagio), Elena Genter, Klarinette (May the road rise), Martin Längle, Sprecher (Remembrance Day).
Informationen zu Remembrance Day
Dieses Werk spielt der Musikverein am Ende des Gottesdienstes. Es ist ein choralartiges Stück zum Gedenken an die Verstorbenen. Die Komposition basiert auf einem Text aus „Totengedenken“, herausgegeben vom Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, wie es eine Internetquelle schreibt. Hier ein Textauszug:
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und als Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen die Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung. Wir gedenken heute auch derer, die in diesem Jahr bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen, um die Toten. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der Welt.“
Erinnerung an die gefallenen und vermissten Fautenbacher
Bei der Zeremonie am Volkstrauertag wird der Musikverein mit dem Choral „Über allen Gipfeln ist Ruh“ und dem Kameradenlied am Ehrenmal auf dem Eichberg mitwirken.
Flutopferspende
„Unser Hotel hat eine wunderbare Lage direkt an der Ahr. Eingebettet inmitten von Weinbergen.“ So lautete ein Teil der Werbung auf Facebook für das Hotel-Restaurant „Jägerstübchen“ in Mayschoß. Die Juli-Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) zerstörte im 900-Seelendorf Mayschoß auch die Existenz von Karl-Peter und Carola Kempen. Die Familie konnte sich mit Söhnchen Lukas in der Katastrophennacht über die Weinberge retten. „Wir haben nichts mehr, alles ist weg und trotzdem geht es uns gut, weil wir und unsere Mitarbeiter das Leben haben.“ So bilanziert Carola Kempen, die in Fautenbach ihr Elternhaus und Familienangehörige hat, per Eintrag auf Facebook die Flutkatastrophe. Ihr Auto, das mit Werbung für das Jägerstübchen bedruckt ist, konnten sie damals rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Anteilnahme am Schicksal der Familie ist groß. Auch der Musikverein hat sich engagiert und alle Einnahmen des Konzertes vom 18. September gespendet. Das sind die Spenden anstelle von Eintritt und auch alle Einnahmen aus dem Getränkeabsatz, erläuterte Vorstand Roland Burst (r.) den Kempens. Getränke Hauser habe die Initiative auch unterstützt, so dass die kleine Geschenkbox sehr gut gefüllt übergeben werden konnte, erklärt Roland Burst. „Wir danken von Herzen allen Spendern und besonders dem Musikverein für seine Initiative.“ „Spiegel-TV“ hatte in einer Sendung vom 26. Juli über die Zerstörungen durch das Ahr-Hochwasser berichtet. Das Video über das Schicksal der Kempens ist unter folgendem Kurzlink abrufbar: www.bit.ly/3gexBUX (etwa ab der 18. Minute).
"Was bedeutet das, dass an manchen Gräbern Zwiebeln liegen?"
Franz Sucher antwortete den interessierten Gästen auf dem Friedhof: „Der Musikverein bringt nach jedem Ziwwl-Fest eine Zwiebel an die Gräber der verstorbenen Musiker oder mit dem Verein verbundenen Menschen.“ Diese Erinnerungskultur führt der Baritonist im zweiten Jahr aus. 16 rote Zwiebeln, die am Bodensee liebevoll „Bülle“ genannt werden, legte er in diesem Jahr ab. Diesen Ehrendienst übernahm er von Gabi Droll, die übergangsweise bei Klara Burgert mitgeholfen hatte. Die ehemalige Meerrettichköchin des Ziwwl-Festes wiederum hatte nahezu 30 Jahre lang Zwiebeln und manchmal auch Blumen vom Fest ins Auto gepackt und suchte dann jedes Grab auf. Der Zettel mit den handschriftlich vermerkten Namen existiert heute noch.