Perplex-Konzert
Gehofft, ja gehofft, hatte man es schon. Doch sicher waren sich die Verantwortlichen nicht. Und dann geschah es: Beide Konzertabende der Perplex-Band vor vollem Haus. Zum ersten Mal entschied sich die Brass-Band für zwei Termine, direkt hintereinander. Bei freiem Eintritt liefen die ersten Gäste Punkt Saalöffnung ein. Im Nu füllten sich die Bänke und Stühle. Die Vorband „Nimm 3“ hatte leichtes Spiel mit den erwartungsfrohen Besuchern. „Wir sind bisher bei jedem Konzert dabei“, verriet ein Fautenbacher. „Uns gefällt es, dass hier junge Leute aus der ganzen Stadt so gute Musik machen“ strahlt ein Oberacherner. Am Samstagabend kamen dann viele Fremde und Premieregäste. Volltreffer mit Powermusik, mit feinen Tönen, mit Instrumental- und Gesangssolisten, mit einem „tollen Publikum“, wie Erik Sucher dankbar feststellt. „Da gibt jeder alles.“ Ein perfekter Auftakt ins Jubiläumsjahr des Musikvereins, das mit dem Konzert (8. April), dem Open-Air-Spektakel vor dem Rathaus (1. Juli) und dem Ziwwl-Fest (7. und 8. Oktober) weiter geht.
Zur Hochform lief die Perplex-Band des Musikvereins an zwei Konzerten auf. Diese verdanken sie nicht nur ihrem musikalischen Können. „Wir sind im Wagen daheim“, bringt es Bandleader Erik Sucher auf den Punkt. Daniel Huck, Wagen-Wirt und ehemaliger Fautenbacher Jungmusiker, versteht es mit seinem Team ein besonderes Ambiente für die Gäste zu schaffen und die Aktiven „köstlich zu bekochen“ (O-Ton Erik Sucher).
Musik, die man am Sommerabend auf dem Balkon mit einem Glas Wein in der Hand genießen kann, so Perplex-Moderator Gabriel Genter zu „Nimm 3“. Ein solches Gefühl suggerierten (v.r.) Carmelo Scalisi, Max Vollmer, Erik Sucher.
„Da könnt ihr noch mer Body reinlegen.“
Thomas Vogel macht sich ganz klein. Sitzt auf dem Stuhl, das große Dirigentenpult mit den Partiturnoten vor sich, dahinter die Holzbläser. Die Brigade der Blechbläser steht. Mittendrin das Schlagzeug, daneben Keyboard und die Gitarristen. Und Musik. Volle Kanne. Ein Fremder im Probelokal des Musikvereins könnte meinen, hier wird ein Lärmtest gemacht. „Das Stück ist laut, richtig laut.“ So will es Jazzlegende Maynard Ferguson, der „Give it one“ niederschrieb. Immer wieder treibt Thomas Vogel, Trompeter der HR-Bigband, die Musiker zu höchster Konzentration. „Ich weiß, das ist nicht ganz einfach“, so der gebürtige Waldulmer. Aber er lobt die Perplex-Band von Erik Sucher. „Das Niveau ist für eine Amateur-Band erstaunlich gut“, verrät der Profimusiker im Interview. „Man merkt dass viel geprobt wird und dass alle Spaß haben.“ Einzelnen attestiert er „hervorragend“ zu sein. Vier Wochen vor dem Start ins Jubiläumsjahr des Musikvereins (125 Jahre) ist die Band zum Workshop mit dem Profimusiker zusammen. Am Ende des Tages sind sie k.o., aber hochmotiviert. „Es ist herausragend, was man von so einem Spitzenmusiker alles aufsaugen und umsetzen kann.“ Erik Sucher lobt seine Truppe, die gelernt hat, die Charakter der einzelnen Werke noch mehr zu verinnerlichen. „Alle Noten müssen interpretiert werden“, gab Thomas Vogel immer wieder ganz ruhig vor. Er lobte, ermunterte („Mut haben ist wichtig“), kritisierte, taktete mit und hob immer wieder den Daumen: shr gut. Dazu ein kurzes Grinsen und das musikalische Feuerwerk ging weiter. Perplex wartet im legendären Wagen-Saal mit einer Premiere auf. Die Band gibt zwei Konzerte, an zwei Tagen, bei freiem Eintritt. Konkret am Freitag, 6. Januar und am Samstag, 7. Januar, 20 Uhr. Das Interesse nach dem neuen Programm sei so groß, so Erik Sucher, dass man zwei Abende anbiete.
Dem Profi über die Schulter schauen. Erik Sucher (r.) und seine Perplex-Formation genossen den Workshop mit Trompeter Thomas Vogel. Der gebürtige Waldulmer spielt derzeit in der Bigband des Hessischen Rundfunks. Er nahm sich einen ganzen Tag Zeit, um an den Titeln für die Konzerte von Perplex am 6. und 7. Januar im „Wagen“ zu feilen.