„Hier ist der Musikverein Fautenbach.“ Das einstündige Open-Air-Konzert am Sonntag, 25. Juli ist ein unüberhörbares Lebenszeichen der Blasmusiker, die den grünen Teppich (Bolzplatz) ausrollen und eine erfreuliche Zahl von Zuhörern durch Vorstand Roland Burst begrüßen. Im Herzen Fautenbachs entpuppt sich die Neustart-Idee von Oberbürgermeister und Musikschulchef als beste Medizin für die auf Blasmusik-Entbehrung geschundene Seele aller Blasmusikfreunde. Für den Musikverein stellt die Möglichkeit eines Auftritts (unter Auflagen) eine Perspektive dar, die wieder zum Üben und Proben motiviert. „Die Freude endlich mal wieder vor Publikum spielen zu dürfen, ist riesig bei uns“, so bilanziert Vorstandskollegin Theresa Bauer den Sonntagvormittag. Sie dankt allen. Geschickt arrangiert Jürgen Mehrbrei ein sehr unterhaltsames Programm. Ein Nachbarmusiker meint anerkennend: „Oh, das ist aber anspruchsvoll.“ Klar gibt es hie und da „Kratzer“ und läuft noch nicht alles hundertprozentig, durfte man doch nach einem dreiviertel Pausenjahr erst wieder zu Orchesterproben zusammenkommen, die dann mit Hygienevorschriften, wie Abstand einhalten, Masken tragen, desinfizieren etwas mühsam in die Gänge kommen mussten. Nach Rücksprache mit dem Reiterverein verzichtet man darauf, den Auftritt in den Turnierablauf zu integrieren oder in die Festhalle zu verlegen. Der Bolzplatz bietet zwar kaum Schatten, dafür eine erstaunliche Akustik und kurze Wege. Wie geht es weiter? Nach einer kurzen Pause geben die Musiker am 18. September, das ist ein Samstag, das nächste Konzert. Vielleicht auf dem Bolzplatz. Auf jeden Fall wird es wieder ein Lebenszeichen der Blasmusik sein.
Traumhaft: Das Solo „My Dream“ von Daniel Hennig (stehend) stellt sinnbildlich für das Konzert am 25. Juli. Jürgen Mehrbrei erfreut mit seiner Musikkapelle und feinfühliger Titelauswahl die Zuhörer.
Ortsvorsteher Rainer Ganter greift zum Mikrofon
Während in Bayreuth die Ehrengäste zu den Richard-Wagner-Festspielen pilgern, kommen die Fautenbacher und ein paar Auswärtige in sommerlich legerer Kleidung aufs Grün mitten im Dorf. Spürbar ist bei allen, dass sie sich freuen, Blasmusik in echt zu erleben. Das drückt Ortsvorsteher Rainer Ganter in seinem Lob und Dank aus. Endlich gehe es wieder los und es habe allen sehr gefehlt, die Blasmusik zu hören, zählt doch der Musikverein zu denen, die das Dorfleben vielmals mit seinen Beiträgen ausschmücke. Ganter lobt auch OB Muttach mit seinem Team aus dem Rathaus und Musikschulchef Scherzinger. Sie trafen sich vor geraumer Zeit mit den Vereinsverantwortlichen und entwickelten Ideen und das „Neustart-Konzert“-Konzept, das jetzt so gut ankommt. „Des isch halt kei Konservemusik“, meinte ein Zuhörer. „Des isch ebbs richtigs.“ Als der letzte Titel „Böhmische Liebe“ verklingt, ist klar, dass die Liebe der Fautenbacher Musikanten zur Blasmusik noch nicht erloschen ist.